RT DE
Wenn Deutschland die Ukraine im Krieg gegen Russland weiter unterstützt, wird dies zum Untergang führen – das ist die alarmierende Botschaft von RT DE. Der russische Auslandssender ist trotz der EU-Sanktionen, welche die Verbreitung aller RT-Inhalte europaweit verbieten, auf Webseiten mit neuen URLs erreichbar, der Livestream des TV-Programms ist mit VPN zugänglich. Wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine seien gefährlich, so der Tenor der meisten Beiträge. RT-Autor Gert Ewen Ungar etwa behauptet, der Pakt der Deutschen mit der Ukraine sei einer mit dem Faschismus. „Die Ideen vom slawischen Untermenschen schwelen noch immer und sind leicht aktivierbar.“ Aufgrund dieser „rassistischen Irrlehre“ sei das Ziel: „Deutschland will Russland wirtschaftlich vernichten, Deutschland will in diesem Krieg siegen.“ Dieser Krieg werde jedoch verloren, so Ungars Prognose. „Die Sanktionen bereiten dem Wohlstand der Deutschen das Grab.“ Über die Faschisten in der Ukraine und ihre deutschen Unterstützer müsste ein neues Nürnberger Tribunal richten, fordert der Autor.
Ein anderer Beitrag auf der Website sieht die Welt „am Abgrund“. Autor Rainer Rupp, ein ehemaliger Stasi-Agent, kritisiert darin den Beschluss des Bundestags zur Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine. Rupp zitiert den ehemaligen russischen Präsidenten Dmitrij Medwedew, der auf dem Messengerdienst Telegram auf die Niederlage der Deutschen im Zweiten Weltkrieg anspielte, als er schrieb: „Schade um das Parlament. So etwas nimmt gewöhnlich ein trauriges Ende.“ Rupp bezeichnet den Beschluss zu Waffenlieferungen als „hochgefährlichen Irrsinn“ und schließt den Text mit dieser Zuspitzung: „Aber bitte keine Panik, es könnte sich ‚nur‘ um einen Atomkrieg handeln.“
In der Berichterstattung von RT DE erscheint Deutschland als Werkzeug US-amerikanischer Pläne zur Schwächung und Vernichtung Russlands. Dazu werden häufig linke Politiker zitiert wie der ehemalige Spitzenpolitiker von Die Linke, Oskar Lafontaine. Lafontaine bezeichnete in einem Beitrag in der Schweizer Weltwoche die Grünen als „gefährlichste US-Vasallen“. „Außenministerin Annalena Baerbock bedient sich schon mal faschistoider Sprache und will Russland ´ruinieren´“, zitiert RT DE Lafontaine. Baerbock stehe in der Tradition der verstorbenen ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright, die als prototypische Vertreterin der USA und der aus linker Sicht missglückten „Interventionskriege“ im Nahen Osten besonders scharf kritisiert wird. Lafontaine sieht ebenfalls die Gefahr eines Atomkrieges. RT DE titelte: „Amerika treibt Europa in einen Atomkrieg.“ ssp