Fallstudie 1:
Vom Aufklärungs- zum Querfront-Medium?
Die Nachdenkseiten als Träger von Ideologie, Scharnier für Verschwörungstheorien
und Agenda-Setzer der radikalen Systemopposition
von Markus Linden
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Wie diese Untersuchung zeigt, handelt es sich bei den Nachdenkseiten um ein stark ideologisiertes, undifferenziert argumentierendes Medium, das radikale Widerständigkeit postuliert und als Scharnier für verschwörungstheoretisches Denken fungiert. Bei einzelnen Themen (fundamentale Medien- und Politikkritik, Vertretung der Position des diktatorischen Putin-Regimes, US- und Nato-Bashing, Corona) reiht man sich dabei bewusst in eine fundamentaloppositionelle Querfront ein. Man folgt einer Destruktionslogik, die als kritische Dekonstruktion ausgegeben wird.
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Die Nachdenkseiten bleiben dabei aber politisch klassisch links verortbar, etwa was die Abgrenzung zur Fremdenfeindlichkeit und die Wirtschaftspolitik betrifft. Sie verbreiten die Ideologie in der Regel auch nicht mit direkten „Fake News“, sondern mittels einer auf Halbwahrheiten und instrumenteller Pauschalkritik fußenden Methodik. Im Verbund mit anderen „Alternativmedien“ betreiben die Nachdenkseiten vorwiegend das, was sie vorgeben zu kritisieren: einseitige Meinungsmache.
1. Einleitung: die Nachdenkseiten
Im August 2015 sorgte eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung mit dem provozierenden Titel „Querfront – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks“ für Aufsehen. [1] Der Autor, Wolfgang Storz, skizzierte ein neu entstandenes Feld einer radikaloppositionellen, „alternativen“ Medienlandschaft, das sich seines Erachtens nicht auf klassische Orientierungsbegriffe wie „rechts“ oder „links“ bringen ließ, sondern über ideologische Grenzen hinweg agiere. Ähnliche Beobachtungen über die neue Relevanz desintegrativ-verschwörungstheoretischer „Alternativmedien“ hatten auch schon andere Autoren gemacht. [2] Storz geriet aber besonders in die Kritik, weil er den mit der Endphase der Weimar Republik verbundenen Querfrontbegriff anwandte. Außerdem erwähnte er in seiner Analyse ein Onlineportal, das vor allem in linken Kreisen einstmals einen guten Ruf besaß – und teilweise immer noch besitzt: die Nachdenkseiten (www.nachdenkseiten.de).
Albrecht Müller, ehemals Mitarbeiter der SPD-Kanzler Willy Brandt bzw. Helmut Schmidt und später primärer Macher der Nachdenkseiten, sah die Studie als „Teil einer Kampagne (…), die gegen jene läuft, die für Gegenöffentlichkeit stehen.“ Es ginge um eine neoliberal intendierte „Lähmung und Aufspaltung des linken Spektrums“. [3] Einige von Storz genannte Akteure einer neuen Querfront, insbesondere der Schweizer Historiker Daniele Ganser und der Medienmacher Ken Jebsen (KenFM, jetzt Apolut) – beide derzeit präsent im Kontext von Coronaverharmlosung und Verschwörungserzählungen rund um die Pandemie –, wurden von Müller in Schutz genommen. [4]
Analog dazu argumentierten andere, mit dem Querfrontbegriff und seiner angeblich mangelhaften Begründung sei eine eigene Verschwörungstheorie zur Diffamierung von kritik- und wahrheitsorientierten Medien kreiert worden. [5] Auffällig war jedoch, dass etablierte linke Medien wie die Tageszeitungen taz und Frankfurter Rundschau die Arbeit der (ehemals „verdienstvollen“ und heute „Gegenpropaganda“ betreibenden) [6] Nachdenkseiten nicht in Schutz nahmen. Das hatte wiederum ablehnende LeserInnenreaktionen zur Folge, [7] denn schließlich handelte es sich laut einem taz-Artikel um „eine[n] der wichtigsten Blogs für linke Gewerkschafter oder Attac-Mitglieder“. [8]
Die vorliegende Fallstudie beleuchtet das Portal deshalb in Bezug auf die Frage, wo im Spannungsfeld zwischen kritisch-integrativem Aufklärungs- und radikalisiert-desintegrativem Querfrontmedium die Nachdenkseiten zu verorten sind.
In den Zeiten der Coronamaßnahmenproteste ist die Querfrontdiagnose aus guten Gründen wieder en vogue. Schon die sprachliche Parallele zu den sogenannten „Querdenkern“, die gerne eine angebliche ideologische Ungebundenheit zur Schau stellen, zeugt von möglichen inhaltlichen Schnittmengen. [9] Im siebten Jahr nach Storz‘ Studie haben auch die Nachdenkseiten ihre Stellung als ausdifferenziertes Medienportal mit Blog, Medienschau, Audio- und Videoangeboten sowie dazugehörigem Buchangebot ausgebaut. Die Macher berichten von durchschnittlich 150.000 täglichen NutzerInnen [10] und haben rund 100.000 Follower auf Facebook. Die vorliegende Fallstudie beleuchtet das Portal deshalb in Bezug auf die Frage, wo im Spannungsfeld zwischen kritisch-integrativem Aufklärungs- und radikalisiert-desintegrativem Querfrontmedium die Nachdenkseiten zu verorten sind. Dazu werden die Geschichte und Entwicklung (2), die Stellung innerhalb der „alternativen“ Medienlandschaft (3) sowie die Inhalte, Methoden und Argumentationsweisen (4) in den Blick genommen.
Scharnier für verschwörungstheoretisches Denken
Im Ergebnis zeigt sich, dass es sich bei den Nachdenkseiten um ein stark ideologisiertes, undifferenziert argumentierendes, radikale Widerständigkeit postulierendes und als Scharnier für verschwörungstheoretisches Denken fungierendes Medium handelt. Bei einzelnen Themen (fundamentale Medien- und Politikkritik, Vertretung der Position des diktatorischen Putin-Regimes, US- und Nato-Bashing, Corona) reiht man sich dabei bewusst in eine fundamentaloppositionelle Querfront ein. Querfront bezeichnet hier ein Feld radikaler Systemablehnung, in dem sich rechtsradikale, linksradikale und anderweitig ablehnungsideologisch gesinnte AkteurInnen publizistisch, organisatorisch und vor allem argumentativ zusammentun, um die Grundlagen des politischen Systems und seine Institutionen mittels einer oft an realen Problemen ansetzenden, aber dann stark überzeichneten Kritik zu delegitimieren.
Man folgt einer Destruktionslogik, die als kritische Dekonstruktion ausgegeben wird. Die Nachdenkseiten bleiben dabei aber politisch klassisch links verortbar, etwa was die Abgrenzung zur Fremdenfeindlichkeit und die Wirtschaftspolitik betrifft. Sie verbreiten die Ideologie in der Regel auch nicht mit direkten „Fake News“, sondern mittels einer auf Halbwahrheiten und instrumenteller Pauschalkritik fußenden Methodik. Journalistische Grundansprüche werden dabei verfehlt. Der beobachtbare Radikalisierungsprozess hat vom einstmals vorhandenen aufklärerischen Anspruch kaum etwas Greifbares übriggelassen. Im Verbund mit anderen „Alternativmedien“ betreiben die Nachdenkseiten vorwiegend das, was sie vorgeben zu kritisieren: einseitige Meinungsmache.
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2. Geschichte und Entwicklung
Die Nachdenkseiten sind eine publizistische Reaktion auf die wirtschaftliche Reformagenda unter der Kanzlerschaft Gerhard Schröders. Albrecht Müller [11], ein studierter Volkswirt, der nach leitender Tätigkeit in der SPD-Öffentlichkeitsarbeit und im Kanzleramt (bis 1982) von 1987 bis 1994 für die SPD im Bundestag saß, hatte sich seit Beginn der Amtszeit Schröders kritisch mit dessen Regierungsstil und dem Wandel des Regierungssystems auseinandergesetzt. Zu Beginn dominierte dabei die Kritik an der seines Erachtens wenig aufklärerischen „Mediendemokratie“ [12], für die der „Medienkanzler“ Schröder wie kein zweiter stand. Müller, der die Person und die Reformagenda Willy Brandts bewundert, [13] hatte sich schon in den 1990er Jahren kritisch über die SPD-Zustimmung zum Auslandseinsatz in Somalia und zur Ausweitung polizeilicher Überwachungsmöglichkeiten geäußert. [14]
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Gründung: Reaktion auf „Agenda 2010“
Müllers tatsächliche Entfremdung von der Partei setzte aber mit der „Agenda 2010“ im Jahr 2003 ein. Er bezeichnete die Reformen schon in der Planungsphase als Ergebnis eines „kollektiven Wahns“, für dessen Erzeugung neoliberale „Ideologen und Interessenvertreter“ im Verbund mit Leitmedien verantwortlich seien. [15] Er avanciert zu einem der zentralen publizistischen Agenda-Kritiker, auf den sich auch sein Freund [16] Oskar Lafontaine im Zuge der Entwicklungen hin zur neuen Linkspartei bezog. [17] Im Zentrum der Argumentation Müllers standen dabei eine keynesianische Wirtschaftsauffassung, die Kritik am Diktum der Alternativlosigkeit [18] sowie eine PR- und lobbykritische Positionierung, die in seinen darauffolgenden Buchpublikationen der beginnenden 2000er zu einer immer pauschaleren Medien- und Elitenkritik ausgebaut wurde. [19]
Den Blog Nachdenkseiten gründete Müller Ende 2003 zusammen mit Wolfgang Lieb, einem ehemaligen Sprecher der nordrhein-westfälischen Landesregierung von Johannes Rau. Lieb und Müller kannten sich schon aus ihrer gemeinsamen Zeit im Kanzleramt. [20] Die Nachdenkseiten waren, wie schon der erste Eintrag vom 30.11.2003 zeigt, [21] eine direkte Reaktion auf die vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall initiierte Arbeit des finanzstarken Kampagnen-Think-Tanks Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). [22] Seit der Gründung im Jahr 2000 setzt sich die INSM für wirtschaftsliberale Reformen in Deutschland ein. Müller wollte nach eigener Aussage zunächst ein gewerkschaftliches Gegenprojekt initiieren, fand dafür aber keine Unterstützung. [23]
Die Nachdenkseiten wandeln zu dieser Zeit zwischen legitimer Kritik und Überzeichnung. Wolfgang Lieb spricht etwa in Bezug auf einen Linkspartei-kritischen Fernsehbeitrag, dessen dazugehörige Analyse von einem Nachdenkseiten-Leser stammt, von „Marionetten-Journalismus“ und einer „geballten Meinungsphalanx“.
Von Anfang an waren die Nachdenkseiten von den Medienprofis Lieb und Müller als umfassende Informations- und Meinungsbildungsplattform angelegt. Neben dem Blogformat „Kritisches Tagebuch“ fanden sich schon in den ersten Jahren weitere Rubriken, insbesondere eine Presseschau mit zahlreichen Links zu Beiträgen anderer Medien sowie die Rubriken „Strategien der Meinungsmache“ und „Manipulation des Monats“. Müller fungierte dabei als Autor der zentralen Stücke des Portals.
Inhaltlich typisch für die Anfangszeit ist z.B. seine Auseinandersetzung mit einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Thema „Benchmarking-Deutschland“ [24] und der Berichterstattung des Magazins Spiegel darüber. Müllers Text kritisiert das dabei transportierte Narrativ vom „Reformstau“ größtenteils argumentativ, verfällt aber immer wieder in Polemik, etwa wenn am Ende von einer medialen „Gleichschaltung“ die Rede ist. [25] Die Nachdenkseiten wandeln zu dieser Zeit zwischen legitimer Kritik und Überzeichnung. Wolfgang Lieb spricht etwa in Bezug auf einen Linkspartei-kritischen Fernsehbeitrag, dessen dazugehörige Analyse von einem Nachdenkseiten-Leser stammt, von „Marionetten-Journalismus“ und einer „geballten Meinungsphalanx“. [26]
„Mainstream“-Kritik und LeserInnenrückkopplung sind bis heute typische Stilmittel der Nachdenkseiten. Von Beginn an inszeniert man sich als Stimme der angeblich qua Meinungsmache unterdrückten Mehrheit. In einer durch neoliberale Propagandanetzwerke „gelenkten Demokratie“ dominiere „[d]er durch diese Steuerung ‚der Masse‘ hergestellte ‚öffentliche Wille‘“, so schreibt es Lieb im Jahr 2009. [27] Dementsprechend findet sich auf den Nachdenkseiten eine Unmenge medienkritischer Kommentare und „Dekonstruktionen“ anderer Artikel.
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Kritik des Neoliberalismus bis US-Kritik
Beide Macher der Nachdenkseiten publizierten in der Anfangsphase des Portals auch weiter in etablierten linken Medien. [28] Inhaltlich spielt die Außenpolitik noch keine große Rolle, obwohl die „Ausdehnung der NATO“ [29] und die vermeintliche Schaffung eines „Feindbilds“ in Form von Russland [30] bereits kritisch kommentiert werden. Den Irak-Krieg und die Bush-Administration lehnt man ab. [31] Im Zuge der militärischen Eskalation des Georgien-Konflikts 2008 kommt es zur stärkeren Gewichtung einer grundsätzlichen US- bzw. Nato-Kritik und zur Betonung der Notwendigkeit einer Friedenspolitik gegenüber Russland. [32]
Es werden in den ersten Jahren bisweilen auch Beiträge publiziert, die linke Themen jenseits ökonomischer Fragestellungen behandeln, etwa zum Thema Fremdenfeindlichkeit. [33] Vorherrschend ist jedoch die Kritik am Neoliberalismus. Feministische Anliegen oder Homosexuellenrechte finden als Themen quasi nicht statt. Trotzdem avancieren die Nachdenkseiten mit ihrer Mischung aus linker Fundamentalkritik und Füllung wahrgenommener Diskurslücken zu einem vom linken Teil politischer Öffentlichkeit goutierten Portal. 2009 erhielten die Nachdenkseiten den „Alternativen Medienpreis“ für das Aufdecken von, wie der Laudator festhielt, „Interessenverflechtungen zwischen Wirtschaft und Meinungsmache“. [34]
Das Medium nähert sich in der Folge sukzessive einer „alternativen“, Verschwörungstheorien und Falschaussagen verbreitenden und vornehmlich digitalen Medienlandschaft an, die in Deutschland ab ca. 2009 entstanden ist.
Nach dieser Anfangsphase ist eine schleichende Radikalisierung der Nachdenkseiten zu beobachten. 2011 wird der Journalist und Blogger Jens Berger ins Team aufgenommen. [35] Die Nachdenkseiten starten im selben Jahr eine bis heute anhaltende Kooperation mit dem Westend-Verlag, in dem seitdem zahlreiche Bücher von Müller und Berger sowie das regelmäßige Jahrbuch der Nachdenkseiten („Nachdenken über Deutschland“), welches ausgewählte Texte des Blogs enthält, erschienen sind. Das Medium nähert sich in der Folge sukzessive einer „alternativen“, Verschwörungstheorien und Falschaussagen verbreitenden und vornehmlich digitalen Medienlandschaft an, die in Deutschland ab ca. 2009 entstanden ist. [36]
Zwar bezeichnet Jens Berger 2015 verschiedene rechte „Alternativmedien“ (Compact, Politically Incorrect und den Kopp-Verlag) als „Hetzer und Wirrköpfe“. [37] Ken Jebsens Portal KenFM, auf dem ab 2011 bis zu seiner Youtube-Sperre und Abschaltung im Jahr 2021 Verschwörungstheorien verbreitet wurden, wird jedoch ab 2013 regelmäßig in den „Hinweisen des Tages“ verlinkt. [38]
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Radikalisierung: von der Ukrainekrise 2014 zur Systemopposition
Erster Kulminationspunkt dieser Entwicklung ist die Ukrainekrise im Jahr 2014. Seitdem bewegen sich die Nachdenkseiten in einem medial vermittelten Feld radikaler Systemkritik. Anhand der von Albrecht Müller und den Nachdenkseiten jährlich veranstalteten Vortragsveranstaltung „Pleisweiler Gespräche“ kann dies nachgezeichnet werden. Nachdem u.a. der keynesianische Ökonom Heiner Flassbeck (2010), die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (2011) und der ehemalige CDU-Abgeordnete Willy Wimmer (2013), der auch in rechtsradikalen Kontexten die Agenda von Wladimir Putin vertritt, [39] zu Gast waren [40] hielt 2015 die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) einen Vortrag zum vergleichsweise konsensfähigen Thema Bildung. [41]
Doch der Versuch der Einbindung in eine gemäßigte Linke scheiterte. 2017 referierte mit dem Psychologen Rainer Mausfeld ein Vertreter der These, dass westliche Regierungssysteme allein auf elitärer Medien- und Herrschaftskontrolle basierten.[42] Auch Mausfeld publiziert bei Westend. [43] 2020 hielt dann der Chefredakteur des russischen Auslandssenders RT DE, Ivan Rodionov, die Pleisweiler Gespräche als Online-Vortrag. Er „informierte“ über die angebliche Einseitigkeit der „Mainstream-Medien“ in der Berichterstattung über Russland. Eine militärische Bedrohung der baltischen Staaten und Polens durch Russland läge nicht vor – ob dies eine „Marketingstrategie“ sein könne, fragt er suggestiv. [44]
Personell blieb der Wandel der Nachdenkseiten nicht folgenlos. Wolfgang Lieb trug 2015 den Kurs nicht mehr mit und verließ die Redaktion. Seine Erklärung dazu ist als harte Kritik an der Einseitigkeit des Portals und der Dominanz Müllers verfasst. [45] Andere MitarbeiterInnen stießen zu den Nachdenkseiten, wobei seit 2018 neben Berger und Müller vor allem Tobias Riegel als Autor in Erscheinung tritt (zuvor Neues Deutschland).
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3. Publizistisches Umfeld
Storz‘ Querfrontstudie erwähnte die Nachdenkseiten durch Verweis auf ein Interview, welches der bekannte Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen 2014 auf KenFM mit Albrecht Müller führte. [46] Da Jebsen auch mit Jürgen Elsässer, Chefredakteur des rechtsextrem-verschwörungstheoretischen Compact-Magazins, zusammengearbeitet hatte und auch andere AkteurInnen keine ideologischen Grenzen kannten, konnte zu diesem Zeitpunkt in der Tat von einer Querfront die Rede sein. Sie kam insbesondere im Zuge der Ukrainekrise 2013/2014 zusammen, um die Position der russischen Regierung mittels verschwörungstheoretischer Agitation, dargebotener politischer Naivität oder aus ideologischem Kalkül zu unterstützen. [47]
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Von der Zersplitterung zur Antisystem-Querfront
Während der sogenannten „Flüchtlingskrise“ ab 2015 brach diese lose Antikoalition aber auf. Das aus der Linken kommende Portal KenFM konnte sich beispielsweise nicht gegen Geflüchtete stellen, ohne dadurch den Verlust friedensbewegter NutzerInnenschaft zu riskieren. Eine gemeinsame positive Agenda lässt sich in einer reinen Antibewegung nicht bilden. Der durch Medienkritik, Elitenablehnung und Antiamerikanismus locker zusammengehaltene Flickenteppich der „alternativmedialen“ Fundamentalopposition zerfaserte sukzessive in getrennte Bestandteile, wobei die AfD den rechtsaffinen Teil als parteipolitisches Vorfeld willkommen hieß. Sahra Wagenknechts Versuch, das Spektrum in einer neuen, von links kommenden Sammlungsbewegung namens „Aufstehen“ auch jenseits der AfD zu reintegrieren, scheiterte vorerst, wobei die Nachdenkseiten „Aufstehen“ von Beginn an unterstützt hatten. [48]
Zentrale AkteurInnen der bekannten Anti-System-Querfront haben zwar nicht immer organisatorisch, aber zumindest thematisch wieder zusammengefunden
Mit der Coronakrise hat sich die Lage geändert, [49] denn die Möglichkeiten des reinen Protests gegen die Coronamaßnahmen überwiegen wieder die Notwendigkeit zur eigenen Positionierung. Zentrale AkteurInnen der bekannten Anti-System-Querfront haben zwar nicht immer organisatorisch, aber zumindest thematisch wieder zusammengefunden, neue sind hinzugekommen. So wird Giorgio Agambens Theorie vom diktatorischen Ausnahmezustand, bei dem Freiheit in purer Kontrollabsicht willkürlich minimiert werde, sowohl auf KenFM/Apolut [50) als auch auf Compact [51] verbreitet.
In Bezug auf Agambens Coronathesen gehen die Nachdenkseiten allerdings nicht so weit, der Verschwörungstheorie von der erfundenen Pandemie direkt das Wort zu reden. [52] Auch bei ihnen lässt sich aber der skizzierte zeitliche Verlauf nachzeichnen, also die publizistische Öffnung, dann partielle Schließung und dann partielle Wiederöffnung für eine breite mediale Anti-System-Koalition. Dies schlägt sich in Themensetzung und Vernetzung nieder.
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Thematische Überschneidungen: Antiamerikanismus und Putinismus
Die alte Hauptagenda der Nachdenkseiten, der Kampf gegen eine liberale und für eine keynesianische Wirtschaftsordnung, wurde im Zuge der Ukrainekrise um eine dezidiert prorussische Positionierung ergänzt. Zur Kritik an den USA in Form klassischer Kapitalismuskritik gesellte sich somit ein anknüpfungsfähiger, vor allem in links- und rechtsradikalen Kreisen verbreiteter grundsätzlicher Antiamerikanismus, der mit einem diktaturaffinen Putinismus einhergeht. Die Nachdenkseiten übernahmen in der Ukrainekrise ab Ende 2013 die These, Russland handle in Notwehr gegen den von außen gesteuerten „Regimechange“ [53] in der Ukraine und die angebliche „Einkreisungspolitik“ [54] der Nato. Deutsche Medien seien russlandfeindlich gestimmt. [55] Die völkerrechtswidrige Annexion der Krim wurde ebenso legitimiert wie die Destabilisierung und Teilbesetzung der Ostukraine. [56]
Ganser ist bekannt für die Technik eines suggestiven „Fragestellens“, mit der er Verschwörungstheorien, etwa über die Anschläge vom 11. September 2001, verbreitet. So hält er es auch auf den Nachdenkseiten.
Als vor allem in Alternativmedien gern gesehener Experte zu diesem Thema bekam u.a. der Schweizer Historiker Daniele Ganser auf den Nachdenkseiten ein Forum. Er spricht dort 2014 von einem „‘NATO-Netzwerk‘ in den Medien“, das die aggressive Politik des Westens gegenüber Russland orchestriere. [57] Ganser ist bekannt für die Technik eines suggestiven „Fragestellens“, mit der er Verschwörungstheorien, etwa über die Anschläge vom 11. September 2001, verbreitet. [58] So hält er es auch auf den Nachdenkseiten, auf denen er zum Attentat auf die Reaktion von Charlie Hebdo im Jahr 2015 unhinterfragt ausführt, „ob es nicht eine False-Flag-Operation war, welche man in diesem Fall den Muslimen nur in die Schuhe schiebt um in Europa und den USA Angst und Hass zu schüren, den Überwachungsstaat weiter auszubauen und Kriege gegen muslimische Länder fortan noch besser legitimieren zu können.“ [59] Zum Abschluss des Interviews beruft sich Ganser auf Sophie Scholl und nährt damit die Erzählung vom antidiktatorischen Widerstand. Weitere Platzierungen von Ganser folgen in Form von Interviews [60] und zahlreichen Verlinkungen.
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Im November 2016 veranstalten die Nachdenkseiten einen Vortrag mit Ganser, in dem er u.a. die „Politik der Angst“ als zentrales Element poitischer Desinformation und Kriegspropaganda skizziert [61] – ein Narrativ, das auch der Psychologe Mausfeld gerne bedient. [62] Im Jahr 2020 kann Ganser umfänglich und ohne Widerspruch auf den Nachdenkseiten darlegen, „dass wir über die Terroranschläge vom 11. September nicht ehrlich informiert wurden und dass die Geschichte über diesen Tag neu geschrieben werden muss.“ [63] Bis heute ist Ganser ein Star der fundamentaloppositionellen Alternativmedienszene und trägt seine Thesen bis hin zu AfD-Kreisen [64] vor. Die Nachdenkseiten präsentieren ihn ohne Distanz.
Über den Autor:
Markus Linden lehrt als außerplanmäßiger Professor für Politikwissenschaft an der Universität Trier. Seine Promotion zum Thema „Politische Integration im vereinten Deutschland“ (2006) und die Habilitation über „Einschluss und Ausschluss durch Repräsentation“ (2014) sind als Monografien im Nomos-Verlag erschienen. Linden forscht und publiziert zum Thema „Theorie und Empirie der Demokratie“. Hierbei bilden die digitale Öffentlichkeit und die Geistesgeschichte radikaler Gegenwartsbewegungen aktuelle Schwerpunkte.
Verschwörungstheoretische Akteure als Bindeglieder
Als ein zentrales Bindeglied der sich entwickelnden alternativmedialen Anti-System-Koalition fungierte schon zur Zeit der Ukrainekrise das Portal KenFM (seit Mitte 2021 leitet die abgeschaltete Seite auf Apolut weiter, ein neues Portal aus dem Umfeld Ken Jebsens) (65], auf dem neben Ganser oder Mausfeld [66] auch die Nachdenkseiten-Macher Albrecht Müller und Jens Berger seit 2014 mit Vorträgen, Interviews und eigenen Beiträgen präsent sind. [67] Ken Jebsen wird von Müller zwar dahingehend kritisiert, dass er die Aufteilung in links und rechts überwinden möchte. [68] Eine inhaltliche Distanzierung von dem bekannten Verschwörungstheoretiker erfolgt aber nicht. Stattdessen arbei(te)ten der Westend-Verlag, die Nachdenkseiten und Jebsen im Rahmen der Plattform „Buchkomplizen“ zusammen. [69] Passend dazu hat der Verlag neben den Publikationen der Nachdenkseiten auch Bücher des bekannten 9/11-Verschwörungstheoretikers und selbsternannten „Putinverstehers“ Mathias Bröckers im Programm, [70] der auch einen Interviewband zu Jebsens Verteidigung veröffentlichte. [71]
Westend, auf dem zahlreiche bei KenFM/Apolut und auf den Nachdenkseiten präsente Autoren publizieren, hat sich zwischenzeitlich von Ken Jebsen distanziert, [72] die Nachdenkseiten jedoch nicht. Apolut-Beiträge werden weiter auf den Nachdenkseiten verlinkt [73] und als Leseempfehlung beworben. [74] Die AutorInnen auf den beiden Portalen überscheiden sich ebenso wie die Inhalte, etwa wenn Wolfgang Bittner im Februar 2022 auf den Nachdenkseiten titelt: „Die Ukraine als Pitbull der USA gegen Russland“ [75]. Und auch Bröckers kann seine Verschwörungstheorien zu den Anschlägen vom 11. September 2001 ohne redaktionelle Einordnung bei den Nachdenkseiten verbreiten. [76]
„Corona“ ist seitdem neben der Medienpauschalkritik und der Anti-Nato-pro-Putin-Positionierung der gemeinsame Nenner des von links kommenden und nach rechts partiell offenen Teils radikal-systemkritischer Querfrontakteure.
Analog zu KenFM haben sich auch die Nachdenkseiten im Rahmen der sogenannten „Flüchtlingskrise“ nicht gegen Geflüchtete und humanitäre Hilfe positioniert. MigrantInnen wurden vom Portal nicht als Problem, sondern als „Opfer“ elitengesteuerter PR-Kampagnen und westlicher Interessenpolitik dargestellt. [77] Seit Anfang 2020 hat die Themenlage dann neue, für das Feld günstige Kooperationsmöglichkeiten geschaffen. Das Thema „Corona“ ist seitdem neben der Medienpauschalkritik und der Anti-Nato-pro-Putin-Positionierung der gemeinsame Nenner des von links kommenden und nach rechts partiell offenen Teils radikal-systemkritischer Querfrontakteure.
Mit dem Onlinemagazin Rubikon [78] ist hier seit 2017 ein neues Format dazugekommen, das sowohl hinsichtlich der Themenauswahl als auch in Bezug auf die beteiligten AkteurInnen starke Verbindungen mit KenFM/Apolut und den Nachdenkseiten aufweist. Der Herausgeber von Rubikon, Jens Wernicke, „verantwortete“ – nach eigener Auskunft – „mehrere Jahre das Interviewformat der NachDenkSeiten, Deutschlands meistgelesenem politischen Blog“ [79]. Auch Wernicke publiziert u.a. bei Westend. [80] Zum Beirat [81] bzw. Freundeskreis [82] von Rubikon gehör(t)en ProtagonistInnen, die auch bei den Nachdenkseiten regelmäßig mit ihren Thesen präsent sind, z.B. Daniele Ganser, Mathias Bröckers, Rainer Mausfeld, der Pädagoge Matthias Burchardt oder der Verleger Hannes Hofbauer (Promedia-Verlag). Zum publizistischen Umfeld der Nachdenkseiten gehört auch das 2020 gegründete Onlineportal Multipolar, das von Ulrich Teusch, Stefan Korinth und Paul Schreyer geleitet wird. [83] Die Autoren publizieren ebenfalls im Westend-Verlag [84] und sind auf den Nachdenkseiten mit Interviews oder Beiträgen präsent. [85]
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Nähe zum „Alternativjournalismus“, Abgrenzung von radikaler Rechten
Inhaltlich lässt sich der „Alternativjournalismus“ des vernetzten Feldes aus Nachdenkseiten, Rubikon, Multipolar und anderen Kanälen nur noch in Nuancen auseinanderhalten. Der Chefredakteur des derzeit EU-weit verbotenen russischen Propagandakanals RT DE, Ivan Rodionov, kommt extensiv zu Wort [86] und die Inhalte von RT DE werden nicht nur auf den Nachdenkseiten verlinkt. [87] Sensibilisierter als gegenüber Diktaturen zeigt man sich in Bezug auf die äußerste Rechte. Die Nachdenkseiten distanzieren sich schon lange explizit vom Rechtsextremismus des Compact-Magazins und seines Chefs Jürgen Elsässer [88] sowie von der rechtsradikalen AfD. [89] Letzterer unterstellt man, neben der offensichtlichen Fremdenfeindlichkeit, eine im Kern neoliberale Agenda, [90] was angesichts der wirtschaftspolitischen Ausrichtung des „Flügels“ in Teilen zweifelhaft ist.
Analog zu Multipolar und Rubikon gehen die Nachdenkseiten jedoch dann auf leichte Tuchfühlung zum rechten Rand, wenn er intellektuell daherkommt und nicht, wie etwa die AfD und die Neue Rechte um Götz Kubitschek, medial verbrannt ist. So führt Albrecht Müller ein langes Interview mit dem Blogger Gunnar Kaiser, der dem Rubikon-Freundeskreis angehört und als Scharnier zur Querdenken-Bewegung und zur Neuen Rechten in Erscheinung getreten ist. [91] Die Bezüge bleiben aber in diesem Fall indirekt. Man beschränkt sich auf den Common Ground des Neoliberalismus- und Lobbyismusbashings. Inhaltlich geht Müller in seinem Gespräch mit Kaiser z.B. nicht auf Distanz zur Klimabewegung, so wie es für Neurechte typisch ist, sondern betrachtet sie als Teil progressiver sozialer Bewegungen. [92]
In ihrer regelmäßigen Presseschau gehen die Nachdenkseiten wiederum instrumentell mit der äußeren Rechten um.
In ihrer regelmäßigen Presseschau gehen die Nachdenkseiten wiederum instrumentell mit der äußeren Rechten um. Max Otte wird in einer Verlinkung zur Zeitung Der Freitag als „AfD-nah“ kritisiert, [93] aber es wird positiv auf ein Interview mit ihm verwiesen, in dem er sich wiederum positiv auf Sahra Wagenknecht bezieht. [94] Auch Ottes Kritik an den Coronamaßnahmen wird von den Nachdenkseiten explizit geteilt. [95] Dabei verweist man auf einen Text auf RT DE mit einem eingebetteten Tweet von Max Otte, in dem er von der Vollendung der „Diktatur“ in Deutschland spricht. [96]
Die Querfrontdebatte hat die Macher der Nachdenkseiten durchaus sensibilisiert. Den ideologischen Umfang der fundamentalkritischen Allianz müssen sich die UserInnen ein wenig herbeiklicken, bevor die Algorithmen das beim nächsten Mal übernehmen. Dabei führt das Portal aber direkt nach rechts und hin zur reinen Desinformation. Paradigmatisch dafür stehen die mit Kurzzusammenfassungen versehenen „Videohinweise“ der Nachdenkseiten, etwa am 11. Dezember 2021. [97] Empfohlen wird eine Talkshow des rechtspopulistischen Magazins Tichys Einblick zum Thema Corona, in der auch der Jurist Ulrich Vosgerau auftritt, der die AfD u.a. in Anhörungen vor dem Bundestag vertritt.
Daneben finden sich u.a. Hinweise auf Beiträge des linken Medienkritikers Michael Meyen, [98] des breit desinformierenden Querfrontportals Punkt Preradovic, [99] von Sahra Wagenknecht, des Falschaussagenformats „Corona-Ausschuss“, [100] von Apolut oder des russischen Staatsrundfunks in Deutschland (SNA). Als RezipientIn erfährt man nach einem Klick, dass es nach der Aufklärung der wahren Hintergründe der Coronakrise erst einmal „ans Aufräumen“ gehen werde, wie es in einem empfohlenen Video heißt. [101] Die das sagt, Viviane Fischer, ist derzeit Vorsitzende der Querdenkerpartei „Die Basis“, die wiederum mit Daniele Gansers Maxime von der „Achtsamkeit“ wirbt, [102] aber Falschaussagen und mitunter gar Hass verbreitet. [103)
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Schlussfolgerung
Die Beispiele zeigen, dass die Nachdenkseiten Teil eines von links kommenden medialen Anti-System-Feldes sind, das sich zwar vom Rechtsextremismus abgrenzt, aber die öffentliche Wahrnehmung der Existenz querfrontähnlicher Allianzen zumindest billigend in Kauf nimmt, wenn damit gegen eine vermeintliche Fremdbestimmung und Diktatur agitiert werden kann. Die AfD wird als Partei explizit abgelehnt, [104] aber ihre Argumente und ScharnierprotagonistInnen erhalten eine Öffentlichkeit, die nicht einordnet, sondern die radikale Widerstandsrhetorik en passant mitnimmt. Die Strategie erinnert darin an das politiktheoretische Programm von Chantal Mouffe, die im linken und rechten Populismus eine Form der notwendigen Politisierung sieht und – als überzeugte Linke – am Ende einen Sieg des linken Populismus in Aussicht stellt. [105]
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4. Inhalte, Methoden und Argumentationsweisen
Wie gesehen, haben die Nachdenkseiten kein Problem damit, Portale zu empfehlen, die mit Falschaussagen arbeiten, und verschwörungstheoretische Inhalte unkritisch selbst zu präsentieren. Als Reaktion auf diese Kritik behauptet Albrecht Müller, dass dies nicht der Fall sei und die Bezeichnung „Verschwörungstheoretiker“ als „Kampfbegriff“ benutzt werde. [106]
Schon im selben Artikel wird seine Aussage jedoch widerlegt, denn Jens Berger vertritt darin ausdrücklich die verschwörungstheoretische Auffassung, die US-amerikanische Regierung habe die Anschläge vom 11. September 2001 durch bewusste Untätigkeit „indirekt herbeigeführt“ (sogenannte „LIHOP“-Theorie: „let it happen on purpose“). Dass Daniele Ganser ungehindert und andeutungsvoll vor sich hin spekulieren kann, erscheint so als vom Medium intendiert. Der Interviewer Marcus Klöckner, der selbst bei Westend und Rubikon Pauschalverrisse der deutschen Medienlandschaft publiziert hat, [107] spielt hier eine hervorgehobene Rolle. Er lässt z.B. einen weiteren Westend-Autor [108] frei darüber fabulieren, dass Anis Amri den Lkw-Anschlag auf dem Breitscheidplatz nicht als „Haupttäter“ verübt habe, die Dienste entscheidend beteiligt gewesen seien und „dass es möglicherweise eine Operation mit doppeltem Boden war, dass nicht jeder der Tatbeteiligten wusste, welche Rolle er tatsächlich spielt“. [109]
Hängen bleibt das Bild einer verdeckten Geheimdienstoperation. Die Politik erscheint als gänzlich durchmanipuliertes Lügengebäude. Legitime Kritikpunkte werden diesem Axiom untergeordnet und sind für RezipientInnen kaum zu identifizieren.
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Spekulationen und Halbwahrheiten
Auf den Nachdenkseiten wird dementsprechend mit bloßen Unterstellungen gearbeitet, wobei aus losen Korrelationen im Einzelfall sowie weiteren Vermutungen generelle Kausalketten abgeleitet werden. Ein typisches Beispiel findet sich in Müllers aktuellem, auf dem Portal intensiv beworbenem Buch „Die Revolution ist fällig“, dessen Inhalt in weiten Teilen herkömmlicher linksökonomischer Programmatik entspricht. Müller beschäftigt sich darin aber auch mit sogenannten „Einflussagenten“, worunter er US- und Wirtschaftslobby-VertreterInnen in Parteien versteht.
Das Portal greift selbst nicht auf offensichtliche Falschaussagen zurück, sondern vermittelt sie bisweilen indirekt über Weblinks und InterviewpartnerInnen. In eigenen Beiträgen konstruiert man wiederum Zusammenhänge, um vorgefertigte Narrative stets neu zu bestätigen.
Neben der zweifelhaften, auf den Nachdenkseiten auch online plakativ aufgemachten [110] Wortwahl verblüffen Passagen wie die folgende: „Cem Özdemir war in Schwierigkeiten und nach einem Besuch in den USA ist er heute einer der Pfeiler US-amerikanischer Interessen in Deutschland.“ (111] Für die indirekt insinuierte Bestechung liefert der als Beleg angeführte Artikel, (112] der wiederum auf Özdemirs öffentlich bekannte Aktivitäten und organisatorische Verbindungen rekurriert, nichts als Vermutungen. Daraus auf ein „Agententum“ zu schließen, ist spekulative Polemik. Müller rechnet Özdemir jedoch ebenso wie Julia Klöckner, Norbert Röttgen, Joschka Fischer oder Friedrich Merz zu den „Menschen, die im Auftrag anderer tätig sind“. [113] Die transatlantische Positionierung von Röttgen oder Fischer kann aus Sicht Müllers kein Zufall sein. Bei Kritik an seinem eigenen Tun spricht er wiederum von „ausgedachte[n] Kampagnen“, hinter denen „viel Geld“ und ein „ganzes Geflecht an PR-Agenturen“ stecke. [114]
Das Arbeiten mit Halbwahrheiten und Vermutungen, die Einnahme einer Opfer- und Fundamentaloppositionsrolle, die fehlende Diskursivität sowie die ideologische Grundausrichtung an den Maßgaben einer prinzipiellen Neoliberalismus‑, Eliten- und US-Kritik sind gängige Stilmittel und Leitmaximen der Nachdenkseiten. Das Portal greift selbst nicht auf offensichtliche Falschaussagen zurück, sondern vermittelt sie – wie gesehen – bisweilen indirekt über Weblinks und InterviewpartnerInnen. In eigenen Beiträgen konstruiert man wiederum Zusammenhänge, um vorgefertigte Narrative stets neu zu bestätigen.
Coronapolitik: Anlass zur Pauschalkritik
Noch vergleichsweise abgeschwächt, aber seit 2020 stetig, geschieht dies im Rahmen der Kritik an der Coronapolitik, zu der auch Bücher der Nachdenkseiten-Macher erschienen sind. [115] Man leugnet nicht die Existenz der Krankheit, vermeidet taktisch die Diktaturmetapher und Faschismusvergleiche (wenngleich sie eigentlich „angemessen“ seien [116]) und vertritt in diesem Zusammenhang selbst auch keine offensichtlichen Verschwörungstheorien. Aber Corona ist ein willkommener Anlass zur Pauschalkritik an den politischen Eliten und am etablierten Mediensystem. Das geschieht einerseits durch die Empfehlung von Beiträgen, die nicht allein maßnahmenkritisch sind, was völlig legitim wäre, sondern in denen systematisch Falschaussagen und Verschwörungstheorien verbreitet werden.
Regelmäßig wurde etwa der bereits erwähnte sogenannte „Corona-Ausschuss“ verlinkt, [117] wobei sich das Feld der AkteurInnen auch hier mit der „alternativen ExpertInnenliste“ der Nachdenkseiten überschneidet. [118] Im Format „Corona-Ausschuss“ werden z.B. angeblich mögliche „Deep-State-Hintergründe“ der Coronakrise verhandelt. [119] Außerdem kann die ehemalige Bürgerrechtlerin und heutige Rechtspopulistin Vera Lengsfeld dort die Werteunion und Hans-Georg Maaßen bewerben. [120] Offensichtlich gibt es keine Berührungsängste zu rechtspopulistischen AkteurInnen, solange es der Fundamentalopposition und der Destruktion von Vertrauen in das politische System dient.
Auf den Nachdenkseiten dominiert im Zusammenhang mit Corona die Kritik an den möglichen Kollateralschäden der Maßnahmen. In Bezug auf MedizinerInnen und PolitikerInnen verbleibt das Portal bei abstrakter, wenngleich radikaler Kritik an einer vermeintlichen Angstpolitik.
Auf den Nachdenkseiten selbst dominiert im Zusammenhang mit Corona die Kritik an den möglichen Kollateralschäden der Maßnahmen. In Bezug auf MedizinerInnen und PolitikerInnen verbleibt das Portal bei abstrakter, wenngleich radikaler Kritik an einer vermeintlichen Angstpolitik. Typisch ist ein aktuellerer Beitrag von Tobias Riegel, der konstatiert, dass „wegen Äußerungen verantwortungsloser Wissenschaftler zu Corona (…) viele Bürger im Griff von irrationalen Ängsten [verbleiben], die dann eine destruktive Politik ‚rechtfertigen‘“. Weiter heißt es: „Ohne Gegenwehr werden interessierte Kreise die Gesellschaft (…) in eine weitere destruktive ‚Welle‘ aus Panik und Unrecht stürzen und werden versuchen, die Kontroll- und Überwachungs-Instrumente der Corona-Politik in die permanente Anwendung herüberzuretten.“ [121]
Da auf den Nachdenkseiten an keiner Stelle mögliche Gegenargumente vorgebracht werden, die das urpopulistische Narrativ vom umfänglichen Betrug an den wahren Interessen des Volkes hinterfragen, ist die Kritik offensichtlich instrumentell motiviert. Riegels Formulierung „interessierte Kreise“ dient dabei als individuell ausfüllbarer Platzhalter und als Trigger für Verschwörungsdenken. Es geht, ohne die demokratischen Strukturen als solche direkt anzugreifen, um möglichst radikale Systemopposition.
Ukrainekrieg: Parteinahme für die Politik des Putin-Regimes
Die zeigt sich auch in den weiteren Schwerpunkten der Nachdenkseiten: der Medienkritik und der einseitigen Parteinahme für die Politik des Putin-Regimes in Russland. Dazu werden in die zahlreichen Presseschauen auch kritische Beiträge etablierter Medien aufgenommen, so dass die ebenfalls verlinkten „Alternativmedien“ als gleichberechtigte Akteure erscheinen. In außenpolitischer Hinsicht wird hingegen kaum ein Umweg genommen: Links zu russischen Staats- und Propagandamedien wie RT DE treten geballt auf. [122] Die Agenda ist einseitig-ideologisch, selbst wenn die Fakten eine eindeutige Sprache sprechen.
Zwar erfolgen regelmäßig Verweise auf die alte Ostpolitik und auf offensichtlich regelbrechende Verhaltensweisen der USA. In der Bewertung des Vorfelds des aktuellen Ukrainekriegs schafften es die Nachdenkseiten aber, einen massiven russischen Truppenaufmarsch zur Vorbereitung der Invasion gänzlich als passive Reaktion darzustellen.
Durch das Vermischen von Realität, Weglassen von Wesentlichem, fiktivem Hinzudichten und populistischer Rhetorik wird im Vorfeld des russischen Angriffskriegs eine These kreiert, die ins vorgefertigte ideologische Bild passt.
Die Argumentation fasst Albrecht Müller am 11. Februar 2022 zusammen, indem er einen Facebook-Kommentar des aus dem „Mainstream“ ausgestiegenen Alternativjournalisten Dirk Pohlmann (Apolut, Rubikon etc.) als seines Erachtens treffende Analyse wiedergibt. Darin heißt es: „Die Ukrainekrise ist dazu da, Nordstream 2 zu verhindern. Scholz ist in der Zwickmühle. Biden versucht eine Zusage von BK Scholz zu bekommen, dass Nordstream 2 als Sanktion gestoppt wird, wenn es Kämpfe in der Ostukraine gibt. Wenn seine Zusage vorliegt, werden die us-kontrollierten Söldnerkräfte einen Zwischenfall inszenieren. Das kann man prophezeien, ohne metaphysische Fähigkeiten zu besitzen. Denn so kann Biden Nordstream 2 verhindern, ohne zu offenen Sanktionen gegen einen ‚Alliierten‘ aufzurufen. Es wäre die eleganteste Lösung für Biden. Es gibt einen Interessenkonflikt zwischen den USA und seinem nicht-souveränen Vasallen Deutschland.“ [123]
Durch das Vermischen von Realität (Interessenkonflikt bei Nord Stream 2), Weglassen von Wesentlichem (Truppenaufmarsch und Besetzungspolitik Russlands), fiktivem Hinzudichten (Zwischenfall mit US-kontrollierten Söldnerkräften) und populistischer Rhetorik (nicht-souveräner Vasall) wird im Vorfeld des russischen Angriffskriegs eine These kreiert, die ins vorgefertigte ideologische Bild passt. Es ist erstaunlich, mit welchem Nachdruck und mit welcher Ausdauer die Nachdenkseiten diese Halbwahrheitenstrategie [124] verfolgen. Nicht zuletzt deshalb handelt es sich um ein professionell gemachtes Desinformationsmedium mit Reichweite und Vernetzung. Bemerkenswert ist darüber hinaus auch, dass die tragenden Akteure im skizzierten „alternativmedialen“ Feld fast ausschließlich Männer sind, was hier als Faktum nicht unerwähnt bleiben soll.
Die Richtung der Nachdenkseiten ist jedoch von Beginn an klar, denn schon am Tag des Einmarsches stellt Jens Berger fest: „Letztendlich ist die Invasion der Ukraine das traurige Ergebnis einer fehlgeleiteten Eskalationspolitik des Westens.“
Selbst der am 24. Februar 2022 begonnene russische Angriffskrieg gegen die Ukraine führte bislang zu keiner Revidierung der prinzipiell Putin-freundlichen Position der Nachdenkseiten. Im Rubikon-Talk vertrat z.B. Mathias Bröckers ohne Widerspruch die Position, Russland handle, um „sich im Donbass und an seinen Grenzen von dem Vorrücken der NATO zu befreien“. [125] Diese Neue Präventivkriegthese wird auch auf den Nachdenkseiten vertreten, aber medial vergleichsweise geschickt vorbereitet und eingebettet. Bevor nämlich am 28. Februar 2022 der entsprechende Artikel des Redakteurs Tobias Riegel mit der Überschrift „Russland handelt auch aus Notwehr“ erscheint, [126] lässt man den Einmarsch selbst zunächst einmal von einem Gastautor, nämlich Oskar Lafontaine, verurteilen, [127] verurteilt auch selbst [128] und veröffentlicht eine große Anzahl an LeserInenbriefen, um eine Debatte zu simulieren.
Die Richtung der Nachdenkseiten ist jedoch von Beginn an klar, denn schon am Tag des Einmarsches stellt Jens Berger fest: „Letztendlich ist die Invasion der Ukraine das traurige Ergebnis einer fehlgeleiteten Eskalationspolitik des Westens.“ [129] Die Nachdenkseiten berichten folglich weder über die Brutalität des russischen Einmarsches noch über ideologische Motive Putins, die seiner offensichtlich imperialen Großraumpolitik zugrunde liegen. Thematisiert werden nur „Versäumnisse des Westens“ und Vergleiche mit Lügen in anderen, von den USA geführten Kriegen.
Ziel dieser einseitigen Schwerpunktsetzung ist nicht die Abbildung eines umfassenden Meinungsspektrums, sondern die Relativierung und damit letztendlich Rechtfertigung der Politik des Putin-Regimes. Obwohl die Opfer des Angriffskriegs nicht zu leugnen sind, verbreiten die Nachdenkseiten ein ideologisches Gegennarrativ, in dem letztlich unterstellt wird, die Berichte über zivile Opfer seien teilweise erfunden. Es ist typisch für dieses mediale Feld, dass dies nicht direkt, sondern in Form von rhetorischen Fragen geschieht, die sich auf Teilaspekte beziehen – etwa auf die Einzelheiten eines russischen Beschusses in Mariupol. [130] Und auch vereinzelt eingestreute „abweichende Meinungen“ entpuppen sich bei näherem Hinsehen als Relativierungen. [131]
Schlussfolgerung
Mithin bleiben die Nachdenkseiten ihrer Linie treu. Eingebettet in ein sich selbst „alternativ“ gebendes Spektrum verschiedener Medienportale, verbreiten sie mittels einer umfangreichen Mischung aus eigener AutorInnenschaft, Verlinkungen und Gastbeiträgen fundamentaloppositionelle Erzählungen gegen den vermeintlich US- und Nato-gesteuerten „Mainstream“.
Stand März 2022
Fußnoten
[1] Wolfgang Storz: „Querfront“ – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks, Arbeitspapier 18 der Otto-Brenner-Stiftung, korrigierte Fassung v. 19.10.2015, Frankfurt a.M., abrufbar unter https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/02_Wissenschaftsportal/03_Publikationen/AP18_Querfront_Storz_2015_10_19.pdf [03.02.2022]. Zur Versionsgeschichte vgl. die Erklärung der Otto-Brenner-Stiftung und von Wolfgang Storz vom 19.10.2015, abrufbar unter https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/02_Wissenschaftsportal/02_Infoseiten/AP18/2015_10_19_ErklaerungOBS.pdf [04.02.2022]. Die Otto-Brenner-Stiftung wird von der IG Metall betrieben.
[2] Markus Linden: Alles Lüge! Verschwörungstheorie als neue soziale Bewegung, in: The European (online), 11.11.2014, abrufbar unter http://www.theeuropean.de/markus-linden/9220-verschwoerungstheorie-als-neue-soziale-bewegung [04.02.2022]; Ders.: Im Netz der Wutbürger und Verschwörungstheoretiker, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.2015, S. 13; Bernhard Pörksen: Der Hass der Bescheidwisser, in: Der Spiegel, Heft 2/2015, S. 72f.
[3] Interview von Josef Otto-Freudenreich mit Albrecht Müller, in: Kontext-Wochenzeitung, Ausgabe 231 v. 02.09.2015, abrufbar unter https://www.kontextwochenzeitung.de/debatte/231/die-hohe-schule-der-manipulation-3101.html [12.03.2018]
[4] Albrecht Müller: Unterste Schublade – eine sogenannte Studie der Otto Brenner Stiftung über das angebliche Netzwerk „Querfront“, Nachdenkseiten v. 31.08.2015, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=27377 [04.02.2022].
[5] So Sabine Schiffer: Querfrontstudie ohne Querverbindung. Wo die Otto-Brenner-Stiftung „Netzwerke“ sieht und wie sie sie definiert und findet, Kommentar/Rezension des Instituts für Medienverantwortung v. 21.08.2015, Erlangen/Berlin, abrufbar unter https://www.medienverantwortung.de/wp-content/uploads/2009/11/20150821_IMV-Schiffer_Querfront-Studie-ohne-Querfront.pdf [04.02.2022]; Paul Schreyer: Die Querfront-Hysterie, Rubikon, 22.12.2017, abrufbar unter https://www.rubikon.news/artikel/die-querfront-hysterie [04.02.2022].
[6] Klaus Staeck: Viel zu verlieren, in: Frankfurter Rundschau, 19.11.2015, S. 12.
[7] Vgl. die tageszeitung v. 02.11.2015, S. 8; Frankfurter Rundschau, 03.11.2015, S. 22.
[8] Martin Reeh: Nachgedacht und ausgestiegen, in: die tageszeitung, 28.10.2015, S. 17.
[9] Vgl. z.B. Markus Linden: Im Bürgerkrieg. Die neuen Querfrontpartisanen, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 66. Jg., Heft 11/2021, S. 95–104.
[10] Albrecht Müller / Jens Berger: Nachdenken über Deutschland. Das kritische Jahrbuch 2021/2022, Frankfurt a.M. 2021, S. 7.
[11] Geb. 1938, zur Biographie vgl. https://www.nachdenkseiten.de/?author=2 [09.02.2022].
[12] Albrecht Müller: Von der Parteiendemokratie zur Mediendemokratie. Beobachtungen zum Bundestagswahlkampf 1998 im Spiegel früherer Erfahrungen, Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen, Band 30, Opladen 1999.
[13] Vgl. z.B. Albrecht Müller: Er achtete seine Partei. Vor 50 Jahren: Willy Brandt wird SPD-Chef, in: Vorwärts, 16.02.2014, abrufbar unter https://www.vorwaerts.de/artikel/50-jahren-willy-brandt-spd-chef [08.02.2022].
[14] Vgl. Nürnberger Nachrichten, 22.11.1993, S. 2.
[15] Albrecht Müller: Kollektiver Wahn. Wie in Deutschland Meinungen gemacht werden, Frankfurter Rundschau, 12.02.2003, S. 7. Vgl. a. Albrecht Müller: Agenda 2010 kann Probleme nicht lösen, Süddeutsche Zeitung, 31.05.2003, S. 2.
[16] Vgl. Matthias Meissner: Porträt Albrecht Müller. Lafontaine-Freund wirft Gysi „mangelnde Solidarität“ vor, in: Der Tagesspiegel, 26.09.2013, S. 8.
[17] Oskar Lafontaine: Hört die Signale!, in: Welt am Sonntag, 15.08.2004, S. 12 u. 33.
[18] Dazu Albrecht Müller: Schröder hilft nur den Neoliberalen. Des Kanzlers Coup würgt jegliche Alternative ab, in: Frankfurter Rundschau, 28.05.2005, S. 8.
[19] Vgl. Albrecht Müller: Die Reformlüge. 40 Denkfehler, Mythen und Legenden, mit denen Politik und Wirtschaft Deutschland ruinieren, München 2004; Ders.: Machtwahn. Wie eine mittelmäßige Führungselite uns zu Grunde richtet, München 2006; Ders.: Meinungsmache. Wie Wirtschaft, Politik und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen, München 2009.
[20] Vgl. Antje Hildebrandt: Links überholt. Zwei Sozialdemokraten bieten Politikverdrossenen im Internet ein Forum über Meinungsmache und Manipulation, in: Frankfurter Rundschau, 25.01.2006, S. 26.
[21] INSM verbreitert die Öffentlichkeitsarbeit, Nachdenkseiten, 30.11.2003, abrufbar unter https://web.archive.org/web/20040714041226/http://nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=72 [08.02.2022] (zur Rekonstruktion und Überprüfung alter Seiteninhalte im Original wurde bisweilen, wie hier, auf das Internetarchiv archive.org zurückgegriffen).
[22] Dazu Rudolf Speth: Die politischen Strategien der Initiative neue soziale Marktwirtschaft, Arbeitspapier, Nr. 96, Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf 2004.
[23] Vgl. Müller, Unterste Schublade aaO (Fn. 4).
[24] Werner Eichhorst / Eric Thode / Frank Winter: Benchmarking Deutschland 2004 – Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Bericht der Bertelsmann Stiftung, Berlin/Heidelberg 2004.
[25] Albrecht Müller: „Sei rüde, sei ehrlich, mach es schnell“, Nachdenkseiten, 18.08.2004, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=279 [08.02.2022].
[26] Wolfgang Lieb: Marionetten-Partei und Marionetten-Journalismus. Eine Analyse eines Beitrags von Report Mainz vom 29.08.05, Nachdenkseiten, 31.08.2005, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=208.
[27] Wolfgang Lieb: Warum profitiert die Linke nicht von der Krise?, Nachdenkseiten, 11.08.2009, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=4121 [09.02.2022].
[28] Wolfgang Lieb etwa regelmäßig im Freitag (z.B. „Kantersieg der Kanzlerin“, 23.11.2007, abrufbar unter https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/kantersieg-der-kanzlerin [16.02.2022]), Albrecht Müller u.a. in der Süddeutschen Zeitung (z.B. „Deutschland – Insel der Inkompetenz“, 26.01.2005, S. 2).
[29] Vgl. z.B. Albrecht Müller: Putin, neues Wettrüsten und das Berliner SPD-Grundsatzprogramm, Nachdenkseiten, 19.02.2007, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=2123 [09.02.2022].
[30] Albrecht Müller: Déjà-vu – neuer kalter Krieg, Nachdenkseiten, 21.05.2007, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=2352 [09.02.2022].
[31] Vgl. z.B. Wolfgang Lieb: Gibt es das Wahre im Falschen? Oder kann die Logik der Befürworter des Irakkrieges zu einem guten Ende führen?, Nachdenkseiten, 20.03.2004 [10.02.2022].
[32] Vgl. z.B. Albrecht Müller: Neue Konfrontation Ost-West! Haben wir dafür 40 Jahre gearbeitet?, Nachdenkseiten, 18.08.2008, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=3407 [09.02.2022] und Wolfgang Lieb: NATO-Gipfel, Nachdenkseiten, 08.04.2009, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=3882 [09.02.2022].
[33] Vgl. Christoph Butterwegge: Migrationsberichterstattung – Massenmedien als Motoren der Ethnisierung, Nachdenkseiten, 21.03.2006, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=273 [09.02.2022] und Ders.: Rechtspopulismus, Kulturrassismus und Muslimfeindlichkeit, Nachdenkseiten, 17.12.2009, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=4414 [09.02.2022].
[34] Sven Mainka: Alternativer Medienpreis 2009 – Laudatio Internet auf www.nachdenkseiten.de, abrufbar unter https://www.alternativer-medienpreis.de/wp-content/uploads/2016/10/09_internet_nachdenkseiten.pdf [09.02.2022].
[35] Wolfgang Lieb: Jens Berger macht bei den Nachdenkseiten mit, Nachdenkseiten, 04.03.2011, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=8569 [09.02.2022].
[36] Zur Entwicklung und den ProtagonistInnen dieser Szene vgl. Markus Linden: Zwischen alternativer Sicht und Verschwörungstheorie – Entwicklungstendenzen und Argumentationsmuster digitaler „Alternativmedien“ in Deutschland, in: Verschwörungstheorien im Diskurs, 4. Beiheft der Zeitschrift für Diskursforschung, hg. v. Sören Stumpf und David Römer, Weinheim/Basel 2020, S. 303–331.
[37] Jens Berger: Willkommen in der Echokammer – Politische Debatten in Zeiten des Internet, Nachdenkseiten, 05.11.2015, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=28235 [09.02.2022].
[38] Zuerst am 26.07.2013 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=18105 [09.02.2013]). Vorangegangene Verlinkungen beziehen sich auf die gleichnamige Radiosendung im RBB. Ken Jebsen und der RBB trennten sich 2011 (vgl. Linden: Zwischen alternativer Sicht aaO [Fn. 36], S. 304).
[39] Z.B. auf der „Souveränitätskonferenz“ des rechtsextremen Compact-Magazins 2014 (vgl. den Konferenzbericht auf Compact-Online, abrufbar unter https://www.compact-online.de/dritte-compact-souveraenitaetskonferenz-frieden-mit-russland-22–11-014/ [09.02.2022]), in Interviews mit dem verschwörungstheoretischen Portal KenFM (z.B. am 07.08.2016, abrufbar unter https://apolut.net/rothfuss-interviewt-wimmer/ [09.02.2022]) oder in eigenen Beiträgen auf dem Nachfolgeportal Apolut (z.B. am 25.01.2022 unter dem Titel „Volle Fahrt voraus!“, abrufbar unter https://apolut.net/volle-fahrt-voraus-von-willy-wimmer/ [09.02.2022]).
[40] Vgl. die Übersicht unter http://pleisweiler-oberhofen.de/pleisweiler-gespraeche/ [09.02.2022].
[41] Abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=lUL6GNK9vcM [09.02.2022].
[42] 28. Pleisweiler Gespräch mit Prof. Rainer Mausfeld – 22. Oktober 2017, abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=aK1eUnfcK4Q [17.02.2022].
[43] Rainer Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören, Frankfurt a.M. 2019; Ders.: Angst und Macht – Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien, Frankfurt a.M. 2019.
[44] RT DE Chefredakteur Ivan Rodionov, 32. Pleisweiler Gespräch, abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=OUooGaTl1Uw [09.02.2022], Zitate bei min. 3:03 u. 8:07.
[45] Wolfgang Lieb in eigener Sache: Ich habe mich schweren Herzens entschlossen, nicht mehr für die NachDenkSeiten zu arbeiten, Nachdenkseiten, 23.10.2015, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=28063 [09.02.2022].
[46] Storz: Querfront aaO [Fn. 1], S. 30; KenFM im Gespräch mit: Albrecht Müller (2 Teile), KenFM v. 16.11.2014, abrufbar unter https://apolut.net/albrecht-mueller/ und https://apolut.net/kenfm-im-gespraech-mit-albrecht-mueller-teil‑2/ [10.02.2022].
[47] Vgl. hierzu und zum Folgenden (mit weiteren Nachweisen) Markus Linden: Zwischen alternativer Sicht und Verschwörungstheorie aaO (Fn. 36).
[48] Jens Berger: Die Schnappatmung gegen #Aufstehen zeigt, wie wichtig die Sammlungsbewegung ist, Nachdenkseiten, 08.08.2018, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=45380 [11.02.2022].
[49] Vgl. Markus Linden: Im Bürgerkrieg aaO (Fn. 9).
[50] Vgl. z.B. Giorgio Agamben, Das nackte Leben, KenFM, 16.06.2021, https://apolut.net/das-nackte-leben-von-giorgio-agamben/ [10.02.2022].
[51] Ein Interview und zwei Aufsätze des italienischen Philosophen finden sich z.B. im Heft „Compact-Aktuell: Corona-Diktatur“ (2021), S. 22–30.
[52] Vgl. Wolf Wetzel: Von Giorgio Agamben, über Karl Heinz Roth bis zu ‚verlockenden‘ Endzeitstimmungen (Gastbeitrag), Nachdenkseiten, 30.01.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=80260 [12.02.2022].
[53] So z.B. Kai Ehlers: Was kommt nach Putin? (Gastbeitrag), Nachdenkseiten, 02.12.2014, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=24139 [11.02.2022].
[54] So z.B. Peter Becker: Die Biedermänner und die Brandstifter (Gastbeitrag), Nachdenkseiten, 01.10.2015, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=27770 [11.02.2022]; Jens Berger: Die Aggressionspolitik der westlichen Allianz, Nachdenkseiten, 25.11.2015, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=28994 [11.02.2022].
[55] Vgl. z.B. Stefan Korinth: Ukraine: Der Qualitätsjournalismus versagt (Gastbeitrag), Nachdenkseiten, 31.01.2014, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=20542 [12.02.2022].
[56] Vgl. z.B. Albrecht Müller: Ukraine, Russland, Merkel und Putin – die Strategien der Meinungsmache sind perfekt und pervers, Nachdenkseiten, 21.11.2014, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=24014 [11.02.2022].
[57] Die Nato dehnt sich aus und nicht Russland, Interview von Jens Wernicke mit Daniele Ganser, Nachdenkseiten, 22.09.2014, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=23352 [11.02.2022].
[58] Vgl. dazu (mit weiteren Nachweisen) Markus Linden: Zwischen alternativer Sicht und Verschwörungstheorie aaO (Fn. 36).
[59] Der Terror von Paris und die globale Gewaltspirale, Interview von Jens Wernicke mit Daniele Ganser, Nachdenkseiten, 20.01.2015, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=24659 [11.02.2022].
[60] Zuletzt 2020 mit Marcus Klöckner, Nachdenkseiten, 27. und 28.04.2020, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=60505 u. https://www.nachdenkseiten.de/?p=60555 [11.02.2022].
[61] Albrecht Müller: Illegale Kriege – Vortrag von Dr. Daniele Ganser in Landau / Pfalz, Nachdenkseiten, 20.10.2016, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=35485 [11.02.2022]. Vortrag v. 20.11.2016 abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=7qSLGo3zIO4&t=28s [11.02.2022], Zitat bei h. 2:08:00.
[62] Vgl. z.B. Rainer Mausfeld: Angst und Macht aaO (Fn. 43); „Die Gedanken sind frei?! – Albrecht Müller und Rainer Mausfeld im Gespräch“, Video des Westend-Verlags, 09.12.2019, abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=vmfPPlAsW7Q [12.02.2022]; Albert Klütsch: „Angst vor der Angst“. Rainer Mausfeld zeichnet „Angst und Macht“ als neoliberale Herrschaftstechnik (Gastbeitrag/Rezension), Nachdenkseiten, 10.10.2019, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=55492 [12.02.2022].
[63] Daniele Ganser: Interview (Teil 2) aaO (Fn. 61).
[64] Z.B. beim „Neuen Hambacher Fest“ des Ökonomen Max Otte 2019, Referentenliste abrufbar unter https://neues-hambacher-fest.de/referenten-2019/ [11.02.2022].
[65] Vgl. die Meldung des Tagesspiegel v. 27.10.2021, S. 22.
[66] Ganser ist einer der Stars des Portals, aber auch mit Mausfeld gibt es zahlreiche Beiträge und auch Verlinkungen zu Beiträgen mit ihm auf den Nachdenkseiten, z.B. am 06.08.2016, Die Links-Rechts-Demagogie. Ein Interview mit Rainer Mausfeld, abrufbar unter https://apolut.net/die-links-rechts-demagogie/ [12.02.2022].
[67] Z.B. „Albrecht Müllers Warnung vor der akuten Kriegsgefahr“, Vortrag, 14.06.2016, abrufbar unter https://apolut.net/albrecht-muellers-warnung-kriegsgefahr/ [11.02.2022]; Ders.: Die im Dunkeln sieht man nicht, KenFM v. 11.12.2000, abrufbar unter https://apolut.net/die-im-dunkeln-sieht-man-nicht-von-albrecht-mueller/ [11.02.2022]; „Der Rote Tisch – 30 Minuten mit Jens Berger (NachDenkSeiten) (Podcast)“, KenFM 22.11.2017, abrufbar unter https://apolut.net/der-rote-tisch-jens-berger-podcast/ [11.02.2022]; „Im Gespräch: Jens Berger (‚Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen?‘), KenFM, 20.06.2020, abrufbar unter https://apolut.net/jens-berger/ [11.02.2022].
[68] Albrecht Müller: Wem sollen wir glauben – Sahra Wagenknecht oder Ken Jebsen?, Nachdenkseiten, 04.05.2020, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=60706 [11.02.2022].
[69] Ein Gespräch zwischen Ken Jebsen und Albrecht Müller über „Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst“, Nachdenkseiten, 21.10.2019, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=55748 [11.02.2022]; Westend Verlag: Schnauze, Zeitgeist!, Börsenblatt 26/2019, abrufbar unter https://www.boersenblatt.net/archiv/1868511.html [11.02.2022].
[70] Zuerst Mathias Bröckers/Christian C. Walther: 11.9. – zehn Jahre danach. Der Einsturz eines Lügengebäudes, Frankfurt a.M. 2011. Dort heißt es z.B. auf S. 262f.: „Denn ohne ein neues Pearl Harbor wäre es unmöglich gewesen, den notwendigen Krieg zu führen. 9/11 musste passieren.“ Vgl. a. Mathias Bröckers/Paul Schreyer: Wir sind die Guten. Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren, Frankfurt a.M. 2014.
[71] Der Fall Ken Jebsen. Der Macher von KenFM im Gespräch mit Mathias Bröckers, Frankfurt a.M. 2016 (Verlag fifty-fifty in Vertriebskooperation mit Westend, auf der Westend-Verlagsseite nicht mehr verfügbar).
[72] Maik Baumgärtner u.a.: Wie aus Kayvan Soufi-Siavash der Verschwörungsideologe Ken Jebsen wurde, SPIEGEL-Plus, 17.06.2020, abrufbar unter https://www.spiegel.de/panorama/leute/verschwoerungstheoretiker-ken-jebsen-ein-verbales-maschinengewehr-a-81948d79-f7b3-428e-9506–04a9bd56cd29 [12.02.2022].
[73] Z.B. am 12.02.2022 den Beitrag „Die Macht um Acht (96) ‚Die Nieten der Tagesschau‘“, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=80738#h12 [14.02.2022].
[74] Z.B. am 06.02.2022 der Apolut-Beitrag von Wolfgang Bittner: „Die Menschen werden mit ‚Corona‘ beschäftigt, während die Bombe über ihnen schwebt“, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=80477 [14.02.2022].
[75] Nachdenkseiten, 08.02.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=80573 [14.02.2022].
[76] Nachdenkseiten, 09. und 10.08.2022, „Mathias Bröckers zu 9/11: Die Lüge wird bis heute als Wahrheit akzeptiert“ sowie „Mathias Bröckers über 9/11 und die Medien: Das hatte mit Journalismus nichts mehr zu tun“, Interview mit Marcus Klöckner, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=75001 und https://www.nachdenkseiten.de/?p=75029 [14.02.2022].
[77] Vgl. Albrecht Müller: Könnte es sein, dass die Flüchtlinge und wir die Opfer einer PR-Strategie der CDU-Vorsitzenden/Bundeskanzlerin geworden sind?, Nachdenkseiten, 15.09.2015, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=27568 [14.02.2022].
[78] Dazu Matthias Holland-Letz: Online-Magazin „Rubikon“: Zweifel in der eigenen Echo-Kammer, Übermedien, 25.06.2020, abrufbar unter https://uebermedien.de/50234/online-magazin-rubikon-zweifel-in-der-eigenen-echo-kammer/ [14.02.2022].
[79] Autorenportrait Jens Wernicke, abrufbar unter https://www.rubikon.news/autoren/jens-wernicke [14.02.2022].
[80] Jens Wernicke (Hrsg.): Lügen die Medien? Propaganda, Rudeljournalismus und der Kampf um die öffentliche Meinung, Frankfurt a.M. 2017.
[81] So die Bezeichnung im Jahr 2017, Mitglieder abrufbar unter https://web.archive.org/web/20170509022334/https://www.rubikon.news/beirat [14.02.2022].
[82] So die heutige Bezeichnung, Mitglieder abrufbar unter https://www.rubikon.news/freunde [14.02.2022].
[83] https://multipolar-magazin.de/ [14.12.2022]; zum Crowdfunding vgl. die Informationen auf https://www.startnext.com/multipolar/blog/beitrag/multipolar-ist-gestartet-p86476.html [14.02.2022].
[84] Z.B. Paul Schreyer: Chronik einer angekündigten Krise. Wie ein Virus die Welt verändern konnte, Frankfurt a.M. 2020 und Ulrich Teusch: Politische Angst. Warum wir uns kritisches Denken nicht verbieten lassen dürfen, Frankfurt a.M. 2021. Einen guten Überblick gibt die AutorInnenliste in Jens Wernicke (Hrsg.): Der nächste große Krieg. Mit allen Kräften untergräbt der Westen den Frieden zwischen Europa und Russland (Ebook im Verlag Fifty-Fifty, einem Imprint von Westend, 2019).
[85] Vgl. z.B. die Übersicht zu Korinth, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?gastautor=stefan-korinth [14.02.2022]; „Paul Schreyer zu Covid-19: ‚Es ist an der Zeit, die Notbremse zu ziehen‘“ (Interview mit Marcus Klöckner), Nachdenkseiten, 21.09.2020, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=64984 [14.02.2022]; Paul Schreyer: Xavier Naidoo und das „besetzte Land“, Nachdenkseiten, 08.05.2017, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=38184 [14.02.2022]; „Ulrich Teusch: ‚Ich mache mir Sorgen um den demokratischen Rechtsstaat‘“ (Interview mit Marcus Klöckner), Nachdenkseiten, 17.08.2021, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=75171 [14.12.2022].
[86] Z.B. mit einem Rubikon-Beitrag in Jens Wernicke (Hrsg.): Der nächste große Krieg aaO [Fn. 85] oder auf den Nachdenkseiten in zwei Interviews im Jahr 2020 (23.11.2020, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=67244; 03.03.2020, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=58966 [14.02.2022]).
[87] Ähnlich verhält es sich mit Multipolar, das ebenfalls Beiträge von RT verlinkt, vgl. z.B. die Übersicht unter https://multipolar-magazin.de/archiv-empfehlungen/2021_1 [14.02.2022].
[88] Vgl. z.B. Jens Berger: Von der deutschen Tea Party zur Henkel-Partei (II) – Der rechte Ritt auf der Welle der Empörung, Nachdenkseiten, 12.10.2011, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=10973 [16.02.2022]; Ders.: Antisemitismus-Doku oder antipalästinensische Propaganda? Es ist schon seltsam, dass sich fast alle Medien für ein journalistisch mehr als fragwürdiges Werk starkmachen, Nachdenkseiten, 14.06.2017, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=38750 [14.02.2022].
[89] Vgl. z.B. Frederico Füllgraf: „Spanien befreite Mexiko vom Terror der Azteken” – Vox, die „Madrider Charta“, die AfD und die rechtsradikale Offensive in Lateinamerika (Gastbeitrag), Nachdenkseiten, 11.11.2021, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=77869 [14.02.2022].
[90] So Jens Berger: Serie zu den Parteien im Wahlkampf: Die AfD, Nachdenkseiten, 26.08.2021, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=75502 [14.02.2022].
[91] Z.B. durch seine Sendereihe mit dem von links kommenden Coronaleugner und Verschwörungstheoretiker Anselm Lenz auf Apolut (https://apolut.net/video/kaiser-und-lenz/ [15.02.2015]) oder durch Videointerviews mit, z.B., Max Otte („Der Great Reset ist da!“, 16.01.2021, abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=MrFAhZqK0xw [15.02.2022]). Von der äußersten Rechten in Form der Identitären Bewegung grenzt sich Kaiser zwar ab („Die Identitäre Bewegung – Denn sie wissen nicht, was sie tun“, Video v. 25.07.2019, abrufbar unter https://kaisertv.de/2019/07/25/die-identitaere-bewegung-denn-sie-wissen-nicht-was-sie-tun/ [15.02.2022]). Er hofiert aber den rechtsradikalen Historiker David Engels im Interview („Was tun in Zeiten des Niedergangs?“, 07.04.2020, abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=qPKZXD8U2h8 [15.02.2022]).
[92] Gunnar Kaiser im Gespräch mit Albrecht Müller, Nachdenkseiten, 02.11.2020, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=66428 [15.02.2022], ab h. 1:08:18.
[93] Wie wollen wir das unseren Kindern erklären?, Nachdenkseiten, Hinweise des Tages v. 02.09.2021, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=75671 [15.02.2022].
[94] „Wir müssen mehr für die einfachen Leute tun“, Nachdenkseiten, Hinweise des Tages v. 20.07.2021, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=74445 [15.02.2022].
[95] Moritz Müller: Weniger als die Hälfte aller MdBs stimmt für neuen Gesetzentwurf, der mehr Machtbefugnisse auf die Bundesebene verlagern soll (Gastbeitrag), Nachdenkseiten, 22.04.2021, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=71814 [15.02.2022].
[96] Bundesregierung plant „Schaffung einer Ermächtigungsgrundlage“, RT DE, 12.04.2021, abrufbar unter https://de.rt.com/inland/115789-bundesregierung-plant-schaffung-ermaechtigungsgrundlage/ [15.12.2022]. (seit März 2022 sind die Inhalte von RT DE sind EU-weit gesperrt.)
[97] Abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=78834 [16.02.2022].
[98] Ebenfalls Autor bei Westend (Breaking News: Die Welt im Ausnahmezustand: Wie uns die Medien regieren, Frankfurt a.M. 2018) und Rubikon („Die Propaganda-Matrix: Der Kampf für freie Medien entscheidet über unsere Zukunft“, München 2021).
[99] Die komplette Riege der Corona-Maßnahmen-KritikerInnen (von vergleichsweise sachlichen KritikerInnen über Fake-News-VerbreiterInnen und IdeologInnen bis hin zu VerschwörungstheoretikerInnen) tritt dort auf. Jürgen Fliege kann beispielsweise widerspruchslos behaupten, Angela Merkel habe eine „Religion des Todes“ bzw. „Religion zum Tod“ ermöglicht (Sendung v. 19.05.2021, abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=vxgQEnzzBvQ [16.02.2022], ab min. 20:00).
[100] Zentrale Macher sind die derzeitigen Vorsitzenden der esoterisch orientierten Partei Die Basis Viviane Fischer und Reiner Fuellmich. Im empfohlenen Video (abrufbar unter https://odysee.com/@Corona-Ausschuss:3/Ad-hoc_Chest_Unit_Pfleger:6 [16.02.2022]) wird u.a. von einem geheimnisvollen SportlerInnensterben berichtet, das durch die Impfung ausgelöst worden sei (ab min. 38:40) – außerdem von bislang 500.000 Impftoten alleine in den USA (min. 39:57).
[102] Vgl. die Informationen auf https://diebasis-partei.de, dort findet sich auch ein Gastbeitrag von Ganser über „20 Jahre 9/11“, 09.11.2021, abrufbar unter https://diebasis-partei.de/2021/09/20-jahre‑9–11/ [17.02.2022]. Ganser postuliert seit einigen Jahren „Achtsamkeit statt Angst“ (Interview mit Rubikon, 28.11.2020, abrufbar unter https://www.rubikon.news/artikel/achtsamkeit-statt-angst [17.02.2022]).
[103] Vgl. dazu z.B. Aussagen von Wolfgang Wodarg und Reiner Fuellmich, zitiert (mit Nachweisen) in: Markus Linden: Im Bürgerkrieg (Fn. 9), S. 96.
[104] Vgl. z.B. Redaktion: Weckruf für jene, die sich aus Ärger über das Fehlen einer guten Alternative ein geschöntes Bild der AfD malen, Nachdenkseiten, 02.03.2020, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=58936 [15.02.2022].
[105] Zuletzt Chantal Mouffe: Für einen linken Populismus, Frankfurt a.M. 2018.
[106] Albrecht Müller: Der Kampfbegriff einer super großen Koalition: Verschwörungstheoretiker!, Nachdenkseiten, 05.06.2020, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=61681#foot_1 [15.02.2022].
[107] Marcus B. Klöckner: Sabotierte Wirklichkeit. Oder: Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird, Frankfurt a.M. 2019; Ders.: Zombie-Journalismus: Was kommt nach dem Tod der Meinungsfreiheit?, München 2021.
[108] Thomas Moser: Der Amri-Komplex. Ein Terroranschlag, zwölf Tote und die Verstrickungen des Staates, Frankfurt a.M. 2021.
[109] Anschlag Breitscheidplatz: „Die ‚Manipulation‘ stand am Anfang der Geschichte, und sie durchzieht sie komplett bis zum bitteren Ende“, Interview von Marcus Klöckner mit Thomas Moser, Nachdenkseiten, 20.12.2021, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=79159 [15.02.2022].
[110] Albrecht Müller: Aktion „Einflussagenten erkennen und benennen“, Nachdenkseiten, 08.09.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=64521 [15.02.2022].
[111] Albrecht Müller: Die Revolution ist fällig. Aber sie ist verboten, Frankfurt a.M. 2020, S. 105 (Ebook).
[112] Jörg Tauss: Cem Özdemir: Der grüne US-Boy, Telepolis, 13.06.2019, abrufbar unter https://www.heise.de/tp/features/Cem-Oezdemir-Der-gruene-US-Boy-4427752.html [15.02.2022].
[113] Albrecht Müller: Die Revolution ist fällig aaO [Fn. 112].
[114] „Die Revolution ist fällig“ – Albrecht Müller im Gespräch, Video des Westend-Verlags, 07.09.2020, abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=fH515UfMmZU&t=8s [01.04.2022], ab min. 34:20.
[115] Albrecht Müller (Hrsg.): Die im Dunkeln sieht man nicht. 70 Zeitzeugen zu den missachteten Folgen der Corona-Politik, Frankfurt a.M. 2020; Jens Berger: Schwarzbuch Corona. Zwischenbilanz der vermeidbaren Schäden und tolerierten Opfer, Frankfurt a.M. 2020.
[116] Tobias Riegel: Corona-Politik: Sind Faschismus-Vergleiche jetzt angemessen?, Nachdenkseiten, 26.11.2021, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=78366 [15.02.2022].
[117] Z.B. am 05.06.2021 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=73096) und am 29.05.2021 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=72920#h12) [16.02.2022].
[118] In der 43. Sitzung des „Corona-Ausschusses“ am 12.03.2021 mit dem Titel „Einmal Faschismus und zurück“ tritt neben Naomi Wolf z.B. der Journalist Dirk Pohlmann auf, abrufbar unter https://2020tube.de/video/sitzung-43-einmal-faschismus-und-zurueck/ [16.02.2022]. Pohlmann taucht auch auf den Nachdenkseiten häufiger auf, z.B. mit einem eigenen Beitrag am 16.06.2016, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=33841 [16.02.2022].
[119] So Reiner Fuellmich auf der 41. Sitzung am 26.02.2021, abrufbar unter https://2020tube.de/video/sitzung-41-troja-allenthalben/ [16.02.2022], h. 2:01:59.
[121] Tobias Riegel: Die Corona-Geister müssen von den Bürgern vertrieben werden – Andere werden es nicht tun, Nachdenkseiten, 16.02.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=80900 [16.02.2022].
[122] Z.B. viermal in den Videohinweisen am 16.02.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=80921 [17.02.2022]. Dort heißt es dann: „Biden hofft darauf, dass Russland in die Ukraine einmarschiert“.
[123] Wenn etwas schiefgeht, dann wird es vor allem uns treffen, Nachdenkseiten, 11.02.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=80721 [16.02.2022].
[124] Dazu Nicola Gess: Halbwahrheiten. Zur Manipulation von Wirklichkeit, Berlin 2021.
[125] RUBIKON: Im Gespräch: „Das Kriegsmotiv“ (Mathias Bröckers, Stefan Korinth, Christian Kreiß, Jürgen Rose und Walter van Rossum), 08.03.2022, abrufbar unter https://www.rubikon.news/rubrik/2/artikel/das-kriegsmotiv [11.03.2022], min. 22:38.
[126] Tobias Riegel: Russland handelt auch aus Notwehr, Nachdenkseiten, 28.2.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=81293 [11.03.2022].
[127] Oskar Lafontaine: Krieg ist kein Mittel der Politik, Nachdenkseiten, 24.02.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=81205 [11.03.2022].
[128] Jens Berger: Die Friedensordnung liegt in Scherben, Nachdenkseiten, 24.02.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=81165 [11.03.2022].
[130] Z.B. bei Albrecht Müller: „Von der Brutkastenlüge zur Geburtsklinik-Lüge??“, Nachdenkseiten, 11.03.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=81819 [11.03.2022].
[131] Z.B. Peter Vornahme: Putin gehört wie ehemalige US-Präsidenten vor den Internationalen Strafgerichtshof (Gastbeitrag), Nachdenkseiten, 07.03.2022, abrufbar unter https://www.nachdenkseiten.de/?p=81623 [11.03.2022].