Anti-Spiegel
Schon vor Jahren gab der Macher des Anti-Spiegel, Thomas Röper, die Linie vor. „Menschengemachter Klimawandel: Wie einig ist sich die Wissenschaft wirklich?“ fragte er in einem Aufsatz Anfang 2020 auf Anti-Spiegel. Und kam zu dem Schluss, dass die Klimadebatte die „erfolgreichste Propaganda-Kampagne in der Geschichte der Menschheit“ sei. Den Deutschen würden Milliarden aus der Tasche gezogen, um die Energiewende, den Klimapakt und die Förderung der Elektroautos zu finanzieren. Eine „auf Unwahrheiten basierende(n), jahrelangen(n) Medienkampagne“ würde dazu führen, dass Deutsche selbst höhere Steuern auf CO2 fordern würden.
Diese Erzählung wird ohne jede Einschränkung immer wieder fortgeschrieben. Im Juli 2022 schrieb Röper über den „Klimawandel als Geschäftsmodell“. Er wies dabei dem US-amerikanischen Unternehmer Bill Gates eine führende Rolle zu, der 2015 einen „ganzen Strauß von Organisationen gegründet“ habe, die sich dem „‘Kampf gegen den Klimawandel‘“ verschrieben hätten. Die Gänsefüßchen sind hier wichtig, denn: „Beim angeblichen Kampf gegen den angeblich menschengemachten Klimawandel ging es nie um den Klimawandel, es ging nur um Geld. Und zwar um richtig viel Geld.“ Es wird der Anschein erweckt, dass die Dringlichkeit des Klimawandels strategisch eingesetzt werde – etwa durch „Panik-Studien der Klima-Lobbyisten“, von denen sich noch keine bewahrheitet habe.
Bestätigt sieht sich das Kreml-freundliche Portal Anti-Spiegel in seinen Thesen durch die verschärften Sanktionen gegen Russland nach Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine, ein „Wirtschaftskrieg gegen Russland“, wie Röper im Mai in einem Text unter der Überschrift „Hurra, Putin hat den Klimawandel abgeschafft!“ meint – ähnlich übrigens wie die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Eins zu eins gibt der Anti-Spiegel eine eigens übersetzte Analyse der russischen Nachrichtenagentur TASS wieder. Demnach führe ein in der EU diskutiertes Embargo für russisches Öl und Gas dazu, dass schädliche CO2- und Methanemissionen in der Atmosphäre zunehmen.
In Deutschland adressiert Röper die Kritik vornehmlich an die Grünen, die er, wie es im Juli in einer Überschrift hieß, für „politische Lügner“ hält, die „alle Masken fallengelassen“ hätten. Ihren Einsatz gegen den CO2-Ausstoß der Kohlekraftwerke hätten die Grünen seit Beginn des Ukraine-Krieges gestrichen, „denn nun setzen sie im Kampf gegen Russland wieder auf Kohlekraftwerke“. Offen wirbt Röper für den Pipelinegas-Handel mit Russland: „Das russische Gas lässt sich trotz aller Traumtänzerei, die in Medien und Politik verbreitet wird, auf Jahre nicht ersetzen, ohne den Kohleverbrauch zu erhöhen. Entweder glauben die Grünen ihre eigene Geschichte vom CO2-gemachten Klimawandel selbst nicht, oder sie sind bereit, die Welt und Millionen oder gar Milliarden von Menschen zu opfern, um gegen Putin vorzugehen.“ m.m.