RT DE
Die Leitmedien sind in den Händen einiger Konzerne und liegen auf Regierungslinie – das ist das Narrativ, das RT DE zu dem so genannten Mainstream der Medien verbreitet. Die Folge: Um die Pressefreiheit sei es „gar nicht gut“ bestellt, wird beispielsweise im Untertitel eines Kommentars von Dagmar Henn, einst Stadträtin der Linken in München, geurteilt. In Deutschland sei die „Pressefreiheit inzwischen auf die von fünf Konzernen geschrumpft“, schreibt die Autorin. In der Schweiz sei die Situation nicht besser, wie Henn am Beispiel des Ringier-Verlags zeigen will: Der Vorstandsvorsitzende Marc Walder sehe die Medien in der Pflicht, die Verlautbarungen der Regierung nicht nur wiederzugeben, sondern aktiv zu unterstützen – und das „noch beim gröbsten Unfug“, schreibt Henn.
Die mit dem Rundfunkbeitrag finanzierten öffentlich-rechtlichen „GEZ-Medien“, wie es bei RT DE heißt, werden besonders scharf kritisiert. Die Öffentlich-Rechtlichen erzeugten den „Hass gegen Impfpflichtgegner und Maßnahmenkritiker (…) aktiv“ mit, schreibt Gert-Ewen Ungar. „Die GEZ-Medien haben viel zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen, indem sie zu einer die Kritiker abwertenden, diffamierenden Sprache griffen und jede Auseinandersetzung mit deren Argumenten im öffentlichen Raum verweigerten. So züchtet man Subkulturen.“ Der „deutsche Mainstream“ wolle nicht mehr informieren, sondern die Gesellschaft „erziehen“ und „auf Linie bringen“, lautet eine weit verbreitete Behauptung, die sich auch häufig bei RT DE findet. Vom Mainstream abweichende Meinungen und „alternative“ Medien würden hingegen diskriminiert. Autor Ungar sieht auch den Sender RT DE als Opfer dieser angeblichen Diskriminierung. Und tatsächlich präsentiert RT DE insbesondere russische Positionen als so etwas wie eine bedrohte Minderheitenmeinung. So behauptet Autor Leo Ensel vor dem Hintergrund einer angeblichen Krise der Debattenkultur: „Wer es auch nur wagt, für einen Moment die Perspektive der russischen Seite einzunehmen und zu erläutern, gilt postwendend als Spion oder Verräter, bestenfalls als naiv!“ ssp