Die Autoren des dem Verschwörungsideologen Ken Jebsen nahestehenden Portals Apolut sehen die „Gender-Ideologie“ sehr kritisch bis ablehnend. Autor Paul Soldan beispielsweise schrieb zu den „Verirrungen des Genderismus“. Aus dieser Bewegung, die nach mehr Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Geschlechter strebe, hätten sich „fanatische, teils sogar fundamentalistische Strömungen herausgebildet, die mit den Ausgangsthemen nur noch wenig bis gar nichts mehr gemein haben“.
„In der Gender-Ideologie sollen tatsächliche Naturgesetze ‚ausgehebelt‘ und neue künstliche installiert werden“, schreibt Soldan. Der Autor zieht den Vergleich zum Transhumanismus, der seiner Meinung nach genauso eine „Ideologie“ der „Überwindung des bisherigen Menschseins“ ist. Er fragt, ob das Ziel die „Überwindung von Geschlechtlichkeit und Sexualität“ sei und antwortet selbst: „Dies habe die Entmenschlichung des Menschen zur Folge: Der Mensch als ein von der Gesellschaft sowie der persönlichen Gemeinschaft entfremdetes Individuum, ein isolierter, geschlechtsloser Einzelkämpfer.“ Hier wird der Eindruck erweckt, bei einem Konzept jenseits der binären Geschlechtlichkeit handele es sich um etwas Unmenschliches. Immer wieder knüpft der Autor an den Transhumanismus an, eine von Verschwörungsideologen umgemünzte Theorie nach der das Ziel die Erschaffung eines willenslosen Untertanen sei und in der die „Gender-Ideologie“ als wichtiges Instrument auf dem Weg dorthin erscheint.
Der Autor Hubert von Brunn kritisiert in einem Artikel die vorgebliche „Verhunzung unserer schönen deutschen Sprache“ infolge des „Gender-Wahn(s)“. Als Beispiel führt er die grammatikalisch falsche Verwendung von Gendersternchen mit dem Beispiel „Vorbilder*innen“ an, die er auf der Einladungskarte eines Berliner Museums gesehen habe – Bezug genommen wird hier auf eine Ausstellung zu Feminismus in Comics, die jedoch das „falsche“ Sternchen ganz bewusst im Titel einsetzt.
Doch beim Reizthema „Gender“, der Veränderung von Sprache oder Selbstbestimmungsrechten, und dies ist typisch für das Thema, bleiben die Texte selten stehen. Oft geht es um etwas anderes, nämlich den unterschwelligen Vorwurf eines übergriffigen Staates mit ideologischer Agenda. „Wogegen ich mich wehre, ist, dass selbsternannte Sprachneuerer mir vorschreiben wollen, was ich sagen darf und was nicht“, so schreibt etwa von Brunn zu Debatten über diskriminierungsbewusste Sprache. „Die Schere im Kopf ist das Mordinstrument für jegliche Sprachkultur.“ ssp