RT DE
Trotz EU-Sanktionen, welche die Verbreitung aller RT-Inhalte europaweit verbieten, ist der russische Auslandssender weiter erreichbar. Suchmaschinen zeigen die Webseiten mit neuen URLs an, der Livestream des TV-Programms ist mit VPN zugänglich. Der deutschsprachige Ableger RT DE agitiert seit langem gegen Klimaschutzmaßnahmen. Im Fokus der Kritik stehen die Partei der Grünen und Aktivisten wie Greta Thunberg. Diese Akteure würden so etwas wie einen neuen „Kult“ schaffen, dabei aber die Interessen der Menschen vernachlässigen, so der gängige Vorwurf. In dem Beitrag „Es ist ein Kult! Klima, Gender, Migration – der grüne Tanz ums goldene Kalb“ etwa wird den Grünen vorgeworfen, „eine neue Ersatzreligion, bestehend aus Angst, Repression, Buße und Erlösung“ zu schaffen. RT-Autor Kaspar Sachse schreibt: „Wer heute die Grünen wählt ‘bekommt‘‚ in erster Linie zwei Dinge: 1. Höhere Preise auf Strom, Sprit, Flugreisen, Fleisch- und Lebensmittel, 2. Totalitarismus, Unfreiheit und jede Menge persönliche Einschränkungen“. Die Bürger, so wird gespiegelt, würden aber trotzdem die Grünen wählen, da sie und die Klimaaktivisten ihnen Angst machten und mit ihrer „grünen Heilslehre“ Erlösung versprächen.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine schürt RT DE Ängste, indem es den Niedergang Deutschlands prophezeit und die Nutzer mit überzogenen Krisenszenarien verunsichert. Angesichts der Krise seien Klimaziele zweitranging, so die Botschaft. Über den Grünen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir wurde berichtet, er habe sich „trotz des infolge der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine drohenden Zusammenbruchs der Lebensmittelversorgung in Deutschland gegen eine Abkehr von den Klima- und Naturschutzzielen ausgesprochen.“ RT DE titelte: „Özdemir: „Hunger ist kein Argument für Abstriche bei Biodiversität und Klimaschutz“. Damit suggeriert RT DE, dass der Grünen-Politiker bei seiner Klimaschutzpolitik das Leiden der Menschen billigend in Kauf nehme.
Scharf kritisiert wird auch der ebenfalls grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck mit seinen Bemühungen, neue Energiequellen für Deutschland zu erschließen und die Abhängigkeit von russischem Gas zu beseitigen. Es ist offensichtlich, dass diese Politik den Interessen Russlands als Energieexporteur entgegenläuft. Rainer Rupp, RT-Autor und ehemaliger DDR-Spion, beispielsweise polemisierte jüngst gegen Habeck – mal als „grüne(n) Russenhasser“, mal als „grüne(n) Klima-Ideologe(n)“. Seine Reise nach Katar sei ein „Riesen-Flop“, der Besuch in Kanada eine „ähnliche Luftnummer“, schrieb Rupp. ssp